Sora­ya, *ca. 01.10.2024

Sora­ya kam als eine von 5 klei­nen wei­ßen Mee­ri-Teen­age­rin am 20.02.2025 bei uns an. Sie stam­men aus einem Ver­suchs­la­bor aus Baden-Würt­tem­berg. Sie ent­spre­chen der soge­nann­ten Kon­troll­grup­pe zu Tests von Insek­ti­zi­den. Aus daten­schutz­recht­li­chen Grün­den kön­nen wir kei­ne wei­te­ren Anga­ben machen.

Die Mädels kann­ten weder Ein­streu noch Frisch­fut­ter, wes­halb wir sie erst mal sehr lang­sam an Frisch­fut­ter gewöh­nen müs­sen. Heu fres­sen sie beson­ders gerne.

Alle sehen abso­lut iden­tisch aus und kön­nen fast nicht aus­ein­an­der­ge­hal­ten wer­den, sie unter­schei­den sich nur mini­mal im Gewicht und Grö­ße. Im Ver­hal­ten zei­gen sie sich noch scheu, sobald man den Raum betritt, aber wenn sie unbe­ob­ach­tet sind, flit­zen und pop­cor­nen sie durch's Gehe­ge. Wir haben im Zim­mer eine Kame­ra auf­ge­stellt, um sie gut beob­ach­ten zu kön­nen. Mitt­ler­wei­le kann man auch schon Staub­saugen oder sons­ti­ge Haus­halts­tä­tig­kei­ten erle­di­gen, ohne dass sie in Schock­star­re ver­fal­len. Jeden Tag wer­den sie muti­ger und blei­ben auch unter einem Unter­stand sit­zen, ohne ins nächs­te Haus zu flüch­ten. Das Her­aus­fan­gen zum Wie­gen bedarf gro­ßen Geschicks, denn das mögen sie gar nicht.

Die Tie­re sind geschätzt 3 – 5 Mona­te alt und hat­ten bis­her kei­ner­lei Kon­takt zu ande­ren Art­ge­nos­sen. Für jedes Tier wäre es sehr wich­tig, dass es in eine har­mo­ni­sche Grup­pe inte­griert wer­den kann – wir ver­mit­teln sie nicht in Pär­chen­hal­tung. Sie müs­sen Sozi­al­ver­hal­ten ler­nen und "Erzie­her­schwei­ne", die ihnen die Welt zei­gen, wären von Vor­teil. Sie dürf­ten ger­ne noch sehr viel lernen.

Was für ein Glück, dass es Men­schen gibt, die ganz ver­narrt in wei­ße Tie­re sind: Die lie­be Eva ist so ein Mensch. Bei wei­ßen Meer­schwein­chen, bes­ten­falls noch mit roten Augen, da schlägt ihr Herz höher. Das führ­te Sora­ya und Yuma ins Glück. Bei Eva woh­nen seit vie­len Jah­ren immer wie­der Heu­wus­ler und die­se bei­den Flitz­pie­pen mischen die Grup­pe nun ordent­lich auf. Wir sind immer wie­der über­rascht, wie anpas­sungs­fä­hig die­se Tie­re sind obwohl sie bis sie zu uns kamen kei­ner­lei posi­ti­ve Erfah­rung sam­meln konn­ten. Sie sind so neu­gie­rig und lebens­froh. Aber lest sel­ber was uns Eva geschrie­ben hat:
"Hal­lo Andrea, hier steppt gera­de der Bär. Unse­re klei­nen Flitz­pie­pen. Wahn­sinn, wie schnell die sind!
Wir haben jetzt ein biss­chen gewar­tet und sie die ande­ren erst mal nur hören las­sen, etwas Ankomm­zeit sozu­sa­gen. Heu­te hab ich nun die Ram­pe wie­der ein­ge­baut. Sie kön­nen also Besuch krie­gen oder gar ins Gehe­ge hin­un­ter gehen. Mei­ne Elo­die kam gleich nach oben, die Klei­nen haben sie gese­hen und sind tat­säch­lich muckernd auf sie zu. Es war ihr nicht geheu­er und sie ist wie­der run­ter, aber seit­dem ist bei den zwei­en Par­ty­stim­mung, dass die Streu nur so fliegt. Ich bin so hin und weg! Die sind groß­ar­tig. Nach nicht mal 12 Stun­den sit­zen sie mit den Gro­ßen am Heu, als sei es noch nie anders gewe­sen! Fan­tas­tisch. Übri­gens fiel mir vor­hin auch schon auf: hur­ra, Unter­schei­dungs­merk­mal! Eigent­lich voll offen­sicht­lich, Yuma hat Steh‑, Sora­ya Schlappöhrchen."

Lie­be Eva, wir sind Dir so dank­bar. Wenn man sich vor­stellt, dass die­se Tie­re dem Tod ent­kom­men sind und nun so ein Leben haben, da kön­nen schon Freu­den­trän­chen flie­ßen. Wenn es doch nur mehr so Leu­te wie Dich geben wür­de, lei­der hören wir immer wie­der "Neee, weiß und dann noch rote Augen – die sind so häss­lich – die möch­ten wir nicht". Traurig.