Aus Notfellchen Serafine ist eine Heuwuslerin geworden. Es war von Anfang an äußerst schwer, die hübsche Dame mit Artgenossen zu vergesellschaften. Egal ob ein einsamer Kastrat, ein Mädel, jung oder alt – Serafine fand alles doof was man ihr vor die Nase setzte.
Damit sie auf der Pflegestelle nicht länger alleine in einem Käfig sitzen musste, trennten wir unser Gehege mit einem Zaun ab, damit sie zumindest die anderen Damen und den Herren des Hauses hören, sehen und riechen kann. Sie zeigte anfänglich wenig bis gar kein Interesse; lag nur im Häuschen und kam zum Fressen raus. Es sind nun knapp 5 Wochen vergangen, in der wir Serafine langsam mit unseren anderen Schweinderl bekannt machten und mittlerweile können wir sagen kommt sie ganz gut in der Gruppe zurecht. Sie liegt nun auch mal entspannt in der Hängematte oder mitten im Stall ohne sofort auf der Flucht zu sein oder in Dikussion mit einer Dame bzgl. des Liegeplatzes zu gehen. Mit Futter kann man sie sehr gut bestechen, und das war auch eine Zauberformel indem wir mehrmals täglich kleine Portionen in einem kleinen Napf anboten. So war Serafine immer gezwungen mit den anderen engen Kontakt aufzunehmen, und sei es auch nur kurz, indem sie ein Stück herausnahm und wegrannte. Aber auf Tuchfühlung musste sie kurze Zeit gehen. In der Zwischenzeit hat sie auch zu uns Vertrauen aufgebaut und holt sich die Leckereien von der Hand ab.
Kurzum, mit Serafine braucht man ganz viel Geduld. Bedingt durch ihr bewegtes Leben bevor sie zu den Heuwuslern kam, die mehrfachen Geburten, das ständige Hin- und Herreichen als Leihmeerschweinchen, wurde sie sehr geprägt. Wir möchten ihr nun endlich ein festes Zuhause schenken ohne Angst, schon morgen wieder herausgerissen und wo anders hingebracht zu werden. Diese Zeiten sind nun vorbei, Serafine hat ein Dach über dem Köpfchen, und das auf ihre hoffentlich noch lange restliche Lebenszeit. Sie teilt sich unseren Eigenbau mit 1 Kastraten und 3 weiteren Mädchen.