Struppi
Pflegestelle: Andrea Kraus
Das ist Struppi (II), erneut ein Tier das bei uns sein Gnadenbrot bekommen wird. Sie wurde am 18.08.2020 bei uns abgegeben weil man sich dazu entschlossen hat, die Haltung von Meerschweinchen nach dem Tod ihrer Partnerin zu beenden. Da auch noch der Sommerurlaub kurz bevor stand, erfolgte die Aufnahme bei uns sehr kurzfristig.
Struppi wurde als lebenslustige und rüstige Meerschweinchen-Dame beschrieben, aber der Tierarzttermin brachte eine traurige Ernüchterung zu Tage. Sie hat einen hühnereigroßen Tumor am Gesäuge, der steinhart ist und zu allem Übel auch noch die Harnröhre verdrängt. Es ist zu befürchten, dass Struppi bald nicht mehr Urin absetzen kann. An eine Operation ist jetzt nicht mehr zu denken, viel zu spät wurde dieser Tumor entdeckt.
Dabei wurde das Tier laut Bericht der Besitzer, oft aus dem Käfig in den im Garten befindlichen Freilauf getragen. Ebenso hatten die Besitzer nie einen Anlass gesehen, mit diesem Tier zum Tierarzt zu gehen, weil sie nie was hatte. Dabei war dies ganz sicher nicht in böser Absicht, sondern nur Unwissenheit, die Besitzer haben sich bestimmt liebevoll um die Tiere gekümmert und sind untröstlich, als sie erfahren haben, welches Schicksal Struppi nun haben wird. Für sie bleibt sicherlich nicht mehr viel Zeit und sie wird bei uns auf der Pflegestelle palliativ mit Schmerzmitteln und weiterer Medizin und viel Liebe betreut. Kastrat Otto leistet ihr Gesellschaft, welche sie sehr genießt. Die beiden verstehen sich sehr gut.
Solch eine Geschichte veranlasst uns wieder einmal darauf hinzuweisen, wie unerlässlich wichtig es ist, dass man seine Tiere- insbesondere als Meerschweinchen-Anfänger – mindestens1 x, besser noch 2 x pro Jahr bei einem für Heimtiere gut ausgebildeten Tierarzt vorstellt. Struppi hätte man noch helfen können, jetzt bleibt nur große Traurigkeit, wenn wir in die kleinen Knopfäuglein schauen, die jeden Tag noch bettelnd nach Gras einfordern, aber das Laufen schon so schwer fällt.
Update 13.09.2020:
Leider ging es bei Struppi nun viel schneller als gedacht.
Struppi wurde die kurze Zeit, die sie bei den Heuwuslern verbringen durfte palliativ behandelt. So konnte sie schmerzfrei die letzte Zeit an der Seite ihres Pflegestellenpartners Otto verbringen. Wir haben sie mit allem verwöhnt was sie gerne frisst, vor allem Gras hat sie bis zum Schluss genossen. Als ihr das Atmen heute früh aber sehr schwer fiel, vermutlich hat der Tumor in der Lunge gestreut oder auf die Lunge gedrückt, haben wir entschlossen sie auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
Gute Reise kleine Struppi, lass es dir gut gehen auf den ewig grünen Wiesen.