Lola – Seniorin mit Handicap
Lola wurde bei uns abgegeben, da ihre Partnerin gestorben ist und die Besitzer die Meerschweinchen-Haltung nicht fortsetzen konnten. Leider wurden bei haselnuss-große Umfangsvermehrungen Nähe des Gesäuges festgestellt, so dass Lola erst einmal in der Tierklinik behandelt und operiert werden musste.
Zwei Knoten wurden großflächig herausoperiert und in die Tierpathologie zur histologischen Untersuchung geschickt. Das Ergebnis: Zystenadnom der Mamma, Neoplasie der Milchdrüse, beides Gott sei Dank ohne Anzeichen auf Bösartigkeit. Desweiteren ein gutartiges Lipom, welches aber bereits entzündlich überlagert war. Lola hat die Operation gut überstanden, wurde auf der Pflegestelle noch ein paar Tage mit Critical Cara zugefüttert und die Operationsnarbe gepflegt, sowie mit den notwendigen Medikamenten versorgt. Am 19.10.2015 konnten die Fäden der immerhin 6 cm langen Narbe gezogen werden. Die Wundheilung war gut.
Leider konnte man bei der ersten Operation nicht alles entfernen, die Knoten saßen arg tief, es wäre zu riksant gewesen weiter und tiefer zu schneiden. Somit hat Lola nun unterhalb der rechten Milchleiste noch 2 kleinere Knoten, die nun beobachtet werden müssen, ob sie sich vergrößern.
Da Lola auch auffällig komisch läuft, also eher wie ein Kaninchen hoppelt, wurde auch noch ein Röntgenbild gemacht. Lola scheint auch hier ein außergewöhnliches Phänomen zu sein, das sogar den Klinik-Chef staunen lies. Lola hat eine Art Patella-Luxation. Das heisst, die Kniescheiben-Sehnen sind nicht richtig gestrafft und halten die Kniescheibe nicht stabil. Die Kniescheibe lässt sich verschieben und "springt" hin und her. Hunde und Katzen würde man operieren, besonders bei Kleinhunde-Rassen ist das keine Seltenheit. Eine OP bei einem Meerschweinchen ist bisher nicht bekannt. Lola hat aber sichtlich keine Schmerzen, lediglich eine Beeinträchtigung weil sie keine Treppen oder Hürden überwinden kann. Dennoch macht sie beim Betteln Männchen. Etagen und Rampen wird sie dennoch nicht meistern können und benötigt daher ein ebenerdiges Gehege.
Lola ist ein Herzens-Schweinchen. Sobald man sich dem Stall nähere, läuft sie schon her um neugierig zu schaun was man macht und wenn absehbar ist, dass man etwas Essbares in den Händen hat, dann wird mit vollem Organ gebrüllt was das Zeug hält. Sie lässt sich prima streicheln und genießt Zuwendung. Besonders auf einem weichem Kissen, das man man Schoß liegen hat.
Wir konnten unser Glück kaum fassen, als sich Katrin und Christian aus Germering dazu bereit erklärt haben, der liebenswerten, aber dennoch gesundheitlich nicht unproblematischen Seniorin einen Gnadenbrot-Platz in ihrer eigenen Gruppe zu ermöglichen. Die Vergesellschaftung von Lola mit weiteren 4 ehemaligen Heuwuserln verlief recht gut. Kastrat Bobo war gleich Feuer und Flamme von der schönen Lola und wollte gar nicht mehr von ihr ablassen. Das hat die ältere Dame, die bisher noch keinen Buben kannte, recht irritiert. Mittlerweile kommen alle 5 aber sehr gut aus.
Lola's tierärztliche Behandlung hat uns bisher 490,00 Euro gekostet und sie wird weiterhin regelmäßige Kontroll-TA-Besuche benötigen. Sie bekommt derzeit noch hom. Arzneimittel für die Knie und zur Vorbeugung von Arthrose.
Wir hoffen arg, dass wir Lola eine erneue OP ersparen können. Wir werden hier selbstverständlich weiter berichten, wie es Lola geht.
Wir Danken Dir, liebe Daniela, dass Du nach Khaleesi's Tod nun die Patenschaft für Lola übernommen hast!
Update 12/2016:
Im September begann Lola an Gewicht zu verlieren. Eine wirkliche Ursache konnte nicht gefunden werden. Im Laufe des Oktobers veränderte sich ihr Zustand dramatisch, und ihre Pflegemama hatte eine wahre Tierarztodyssee hinter sich. Die Diagnose: Ein Blasenstein, mit der Hoffnung, dass er von selber abgeht. Auf erneuten Bildern zeigte sich kein Stein mehr; man war frohen Mutes. Doch dann ging es ihr von Tag zu Tag schlechter, eine Erklärung fand sich nicht – wir waren kurz davor sie erlösen zu lassen, doch die Pflegemama gab nicht auf und lies Lola erneut Röntgen: da entdeckte man den Stein in der Harnröhre, er steckte fest. Die kleine Maus musste große Schmerzen gehabt haben. Doch zum Glück konnte der Stein in Narkose entfernt werden und Lola – mittlerweile auf 750g abgemagert hat diesen Eingriff mit Bravour gemeistert!
Mittlerweile wiegt sie wieder 980g und läuft fröhlich plaudernd durch das Gehege. Allerdings ist sie nun aktuell wegen eines Ballenabszesses in Behandlung. Täglich schmieren und Spülen sind an der Tagesordnung. Wir hoffen, dass wieder alles gut verheilt.
Update Juni 2017:
Lola wurde erneute beim Tierarzt vorgestellt weil sie beim Urinabsetzen wieder "geweint" hat. Leider erhielten wir schon wieder die Diagnose Harnröhrenstein. Lola wird absolut calcium-arm ernährt, wir können und gar nicht erklären, warum sie immer wieder zu dieser Steinbildung neigt. Gott sei Dank konnte die Tierärztin den Harnröhrenstein ohne Narkose herausspülen. Lola war kurz drauf schon wieder putzmunter. Dank bester Versorgung ist ihr Gewicht nun wieder bei 1.100 Gramm und ihr Fell seidenweich. Sie frisst gut und gerne, kommt in der Gruppe super zurecht und murmelt den lieben lagen Tag vor sich hin, wenn sie ihre Spaziergänge durchs Gehge unternimmt.
Leider gibt es aber auch eine Schattenseite. Die Knoten unerhalb der rechten Milchleiste sind gewachsen.
Lola wird neben der schulmedizinischen Behandlung auch seit längerer Zeit bei einer ortsansässigen Tierheilpraktikerin behandelt. Sie bekommt Vitalpilze und auf sie abgestimmte homöopathische Mittel, welche sie schon lange gut stabil halten. Wir hoffen dass Lola noch lange Zeit bei uns bleibt und die Thematik Harnröhrenstein nun hoffentlich abgeschlossen ist.
Update März 2018:
Unsere hübsche Lola nimmt wirklich alles mit was nur geht. Leider wurde bei Lola eine mit Flüssigkeit gefüllte und veränderte Gebährmutter festgestellt. Zum Glück ist derzeit keine Entzündung der Gebährmutter oder krankhafte Anzeichen von Lola festzustellen aber trotzdem ist hier Daumendrücken gefragt. Ansonsten geht es ihr aber super, sie liebt es in der Hängematte zu ruhen oder nach Leckerchen zu betteln und sogar ihr Tumor wird sehr langsam etwas kleiner.
Aber wie man hier wieder gut sehen kann, so ein Gnadenbrotschwein braucht oft intensive Pflege und es entstehen Tierarztkosten in ungeahnter Höhe. Doch wir lassen nichts unversucht, wenn wir eine Chance zur Genesung unserer kleinen Fellnasen sehen.
Update 03.04.2018:
Leider hatte unsere ansonsten sonst quietschfidele Lola schon seit längerem immer wieder Blutungen in der Gebärmutter. Die Gefahr war, dass sich das noch schlimmer entzünden wird. Wir haben die OP mehrmals verschoben, weil die Tierärztin unsere – mittlerweile ja doch 7 Jahre alte Lola – nicht ohne Grund operieren wollte. Der letzte Ultraschall zeigte aber, dass die Gebärmutter zu eitern begann. Da Lola ja schon mehrmals diverse OPS gut weggesteckt hatte und dieses mal topfit war, haben wir es gewagt. Die OP verlief super, es gab keine Komplikationen. In der Aufwachsphase hob Lola dann noch einmal kurz ihr Köpfchen und plötzlich hörte ihr Herz auf zu schlagen.