Zuckerschnute mit Lungentumor
Pflegestelle: Doris Gebhardt
Lisa kam als letztes Schweinchen einer ehemaligen 4er Gruppe am 02.10.2022 zu uns.
Lisa ist eine sehr hübsche und neugierige Schweinedame im besten Alter. Sie ist unglaublich interessiert an allem was um sie herum passiert und lugt immer unter einem Haus oder einem Kuscheltunnel heraus um zu sehen was gerade los ist. Leckerchen holt sie sich von der Hand ab, Rausfangen ist aber absolut unter ihrer Würde und sie ist davon überhaupt nicht begeistert.
Sie wurde bisher gut umsorgt und gepflegt. Leider kamen beim Gesundheitscheck aber zwei Umfangsvermehrungen im Bauchraum heraus. Lisa hat Ovarialzysten die regelmäßig kontrolliert werden müssen und bei Bedarf lassen wir Flüssigkeit abziehen. Eine OP ist leider aufgrund eines Lungenbefundes nicht möglich. Wir haben den Verdacht Lungentumor bei Lisa. Aktuell geht es ihr soweit gut aber wie schnell sich hier der Zustand verändern kann können wir nicht vorhersehen. Erstmal bleibt sie weiter unter Beobachtung.
Update 05.04.2023:
Lisa wird weiterhin regelmäßig beim Tierarzt zur Kontrolle vorgestellt. Der Lungenbefund hat sich bisher zum Glück nicht verschlechtert. Die Ovarialzysten sind immer noch da und verändern sich zur Zeit nur minimal. Lisa ist aber ein sensibles Mädchen und verträgt Stress nicht so gut. Besonders beim Tierarzt muss sie sich immer sehr aufregen. Lisa bleibt vorerst weiter unter Beobachtung.
Update 20.10.2023:
Nachdem Lisa im Sommer sehr große Probleme mit ihren Ovarialzysten hatte und völlig unausstehlich zu allen anderen Schweinchen war haben wir uns zusammen mit unserer Spezialistin entschieden ihr die Ovarien per Flanken-Operation zu entfernen und ihr so den Hormonstress zu nehmen. Madam hat für so viel Stress gesorgt dass ihre Partnerschweinchen schon Probleme aufgrund von Stress bekommen haben. Lisa hat die OP supergut überstanden und hatte auch überhaupt keine Probleme mit der Narkose. Die OP-Wunden sind wunderschön verheilt und ohne die Hormone konnte sie endlich ihren eigentlich zuckersüßen Charakter zeigen – von der Megazicke die alle nur anmacht und für Unruhe sorgt zur absoluten Zuckerschnute die eigentlich nur das Motto "Love & Peace" vertritt. Wir haben uns so gefreut.
Anfang Oktober kam dann leider ein Rückschlag. Lisa hat urplötzlich das Fressen eingestellt und lag nur noch in ihrem Kuschelsack. Nach mehreren Untersuchungen und Ausschlussdiagnosen deutet alles darauf hin dass ihr Lungentumor ihrem Körper zusetzt und auch die Nieren eine chronische Veränderung aufweisen. Der Tumor hat sich in den letzten 3 Monaten verdoppelt und nimmt nun einen Großteil des linken Lungenflügels ein. Lisa ist aber eine Kämpferin und noch nicht bereit die Waffen zu strecken. Wir konnten sie soweit wieder stabilisieren dass sie wieder am Leben in der Gruppe teilnimmt und keine Schmerzen hat. Sie wird schneller müde und braucht regelmäßige Pausen. Auch das mehrmalige Päppeln am Tag genießt sie sehr, lässt sich dabei auch gern massieren und schläft auf dem Schoß ihrer Pflegetante ein. Aufgrund dieses akuten Befundes wird Lisa zum Gnadenbrottier und bleibt auf unserer Pflegestelle in Haar. Wir machen Lisa ihre verbleibende Zeit noch so schön wie möglich und hoffen dass sie trotzdem noch lange bei uns bleiben wird. Gerade haben wir auch ihren 5. Geburtstag gefeiert.
Update 29.01.2024:
Unsere süße Lisa hat leider den Kampf gegen den Krebs verloren. Am Sonntag zeigte sie Auffälligkeiten im Fressverhalten und lag fast nur in ihrem Kuschelsack oder auf dem Schoß vom Pflegefrauchen. Päppelbrei hat sie brav genommen und wir konnten ihr Gewicht wieder etwas stabilisieren. Aber man merkte ihr Körper hat Probleme. Am Montag konnten wir Lisa dann zum Glück bei unserer Spezialistin vorstellen die sie seit Aufnahme bei uns betreut und damit nichts übersehen wird haben wir die Zähne anschauen lassen sowie nochmal ein Kontrollröntgen vorgenommen. Die Backenzähne zeigten Veränderungen durch unregelmäßige Abnutzung aber die traurige Wahrheit zeigte das Röntgen. Lisa´s Körper konnte nicht mehr: sie entwickelte eine Aufgasung, der Bauchraum war voller Wasser und der Lungentumor ist in den letzten Wochen explodiert – er nahm inzwischen 70 – 80% der gesamten Lunge ein und hatte sich damit in den letzten 4 Wochen nochmal fast verdoppelt.
Lisa leiden zu lassen oder eine Erstickung (die sehr wahrscheinlich war) zu riskieren kam nicht in Frage und wir entschieden die süße Maus auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
"Liebes Lischen, auch wenn es die einzig richtige Entscheidung war, du fehlst hier so ungemein. Auch wenn du nur knapp 1,5 Jahre bei mir sein konntest war es so schön deine Entwicklung mitzuerleben und was für ein unglaubliches Urvertrauen du entwickelt hast. Von Mrs. Fass-mich-nicht-an zu ganzen Homeoffice-Tagen kuschelnd auf meinem Schoß immer mit dabei bei allen online Meetings. Du warst inzwischen die Erste die mich immer begrüßte und sobald du eine Bewegung sahst am Plexiglas stand und Leckerchen, Streicheleinheiten oder am besten auf den Schoß wolltest. Du warst mein kleiner Stalker der mich aus dem Stall beobachte und so lange fixierte bis ich dich auf die Couch holte. Nachdem deine Hormone dich nicht mehr verrückt machten warst du das netteste Schweinchen überhaupt und warst die perfekte Ergänzung um mein Quartett zu vervollständigen, vor allem mein Haremswächter Frodo hat es dir angetan und Mädchen Panya mit der du dich vor deiner Kastration immer gestritten hast konnte dann sogar zusammen mir dir in einem Haus schlafen. Meine kleine Zuckerschnute, ich hoffe du bist jetzt an einem Ort ohne Schmerzen, mit viel grünem Gras unter deinen Pfötchen und ganz vielen lieben Freunden um dich rum. Mach´s gut Mäuschen!"
Ein ganz herzlicher Dank gilt Familie B. die sich auch nach der Abgabe von Lisa weiter um sie kümmern und sie nun mit einer Gnadenbrotpatenschaft unterstützen. Vielen lieben Dank!