Eine Tierfreundin informierte uns, dass eine Bekannte in Peissenberg dringend Hilfe benötigt. Die Besitzerin sucht Hilfe, sie ist mit ihren Meerschweinchen mehr als überfordert und sucht Plätze, da die Versorgung nicht mehr ausreichend gewährleistet ist.
Sie hatte sich die Entscheidung auch nicht leicht gemacht. Aber fast blind, sowie 3 Hunde, Pferd und ein kleines Baby forderten ihren Tribut und die Schweinchen konnten nicht mehr adäquat versorgt werden.
Die Meerschweinchen vor Ort in Peissenberg sind die restlichen aus den Zeiten ihrer ehemaligen eigenen Notstation.
Es sind drei Gruppen, sie wohnen im Gartenhaus in wohl großen Bereichen. Und sie sind nach ihren Angaben alle gepflegt und gesund.
Ins Tierheim möchte sie die Schweinchen nicht unbedingt geben, da dort eine Vermittlung anders läuft als über uns. So weit, so gut.
Natürlich haben wir dann spontan zugesagt. Wir fuhren hin und hatten auf unseren Pflegestellen genug Platz.
Vor Ort dann der Schreck. Die Tiere hatten zwar ausreichend Platz, aber der Stall benötigte eine dringende Reinigung.
Uns erwarteten dort drei verschmutzte und schon eingesponnene Transportboxen. Die Tiere waren schon in den jeweiligen Boxen drin, saßen bzw. versteckten sich in Feinstaubheu.
Wir haben uns vor Ort die Tiere kurz angeschaut, alle waren eingestaubt, alle Augen voll mit Heustaub…sie mussten dringend versorgt werden.
Wir sind dann postwendend zu einer unserer Tierärztinnen, die sich Zeit nahm, alle Tiere ausführlich anzugucken. Alle 7 Tiere hatten Haarlinge und Milben, sie waren eher unterernährt, alle Füße waren gerötet, Augen durch das staubige Heu sehr gereizt.
Die beiden Sheltie Damen brauchten eine sehr ausführliche Augenspülung, man konnte richtige Heu-Spreitzel aus den Augen "operieren". Beide mussten dann noch wegen einer Bindehautentzündung behandelt werden. Bei dem Ausmaß an Staub an und in der Nase, den Ohren und ganz speziell bei den Langhaartieren, musste erst einmal eine radikale Kurzhaarfrisur her.
Fenja, 5 Jahre | Natascha, 4 Jahre |
Zwei Glatthaardamen, davon musste eine noch etwas beobachtet werden. Sie hat ausgeprägte Fettlappen runterhängen, entweder war sie mal sehr viel dicker…oder krank.
Die Ärztin hat sie rein von der Optik auch älter geschätzt, als sie eigentlich ist. Wobei sie mit 970 g schon noch eine der dicken Damen aus den drei Gruppen ist. Auf dem dunklen Fell von Sophie waren auch nur Schuppen und Haarlinge zu sehen. Sie hat sich, wie eigentlich auch die restlichen Tiere, erst mal auf das Gemüse gestürzt. Das Gewicht ging dann auch schnell wieder hoch und die Fettschürzen haben sich mit der Zeit wieder zurückgebildet.
Sophie bei der Aufnahme | Stella | |
Sophie, 2 Jahre ein paar Tage später | Stella, 4 Jahre |
Der Bub Pepe soll 1,5 Jahre alt sein, wiegt allerdings gerade mal 630g und sah optisch nicht so toll aus. Sein Fell war stumpf, überall hatte der Kleine Kratzspuren. Er hatte laut Vorbesitzerin Anfang des Jahres eine Beisserei in einer Böckchengruppe und wurde wohl mehrfach operiert. Er futterte wie ein Scheunendrescher und legte nach und nach mit Gewicht zu. Nachdem er milbenfrei war und keine Stressauslöser mehr hatte, wurde auch sein Hautbild und seine ganze Optik besser.
Seine beiden mitgebrachten Damen hatten nur Parasiten. Allerdings zeigten alle Drei ziemliche Angst.
Pelle, 1,5 Jahre | Quantas, 2 Jahre | Mary, 1 Jahr |
Pelle hat am längsten auf ein neues Zuhause warten müssen, dafür durfte er dann sogar seine Pflegestellenpartnerin mitbringen.