Neben einer artgerechten Haltung spielt die richtige Ernährung unserer kleinen Freunde eine entscheidende Rolle für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser und zählen damit zoologisch zu den Herbivoren – sie nehmen bis zu 100 Mahlzeiten am Tag zu sich. Ihr Verdauungssystem ist äußerst kompliziert und reagiert sehr empfindlich auf Fehler bei der Ernährung.
Aus diesem Grund sollte Meerschweinchen ständig abwechslungsreiches Grünfutter, hochwertiges Heu und frisches, sauberes Wasser zur Verfügung stehen!
Deshalb haben wir hier ein paar wesentliche Informationen rund um das Thema Ernährung und Gesundheit zusammengetragen. Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit für unsere Tipps – Ihre kleinen Freunde werden es Ihnen mit Gesundheit, geringeren Tierarztkosten und einem langen Leben danken!
Allgemeine Tipps für die richtige Ernährung
Was muss bei der Fütterung unbedingt beachtet werden? Wir versuchen uns hier an den aktuellen & neuesten Forschungen und Erkenntnissen zu orientieren:
Die wichtigste Regel überhaupt lautet: Meerschweinchen dürfen NIEMALS HUNGERN!
Hungerphasen können aufgrund von Gährungsprozessen im Magen und daraus resultierenden Aufgasungen sehr schnell zum Tod führen! Leider muss man es als grob fahrlässig bezeichnen, wenn Meerschweinchenhalter „über das Wochenende wegfahren und vorsorglich eine doppelte oder dreifache Ration an Futter“ in den Stall legen, damit die Tiere „versorgt“ sind. Meerschweinchen teilen sich ihre Rationen nicht ein, sondern fressen meistens die gesamte Menge an angebotenem Grünfutter auf einmal. Vor allem in der warmen Jahreszeit verdirbt Frischfutter schnell, wird ungenießbar für die Tiere und kann sowohl Parasiten anlocken als auch zu Krankheiten bei den Tieren führen. Abgesehen davon sind Meerschweinchen sehr fragile Tiere die gut beobachtet werden müssen um mögliche Krankheiten möglichst früh erkennen zu können. Als Beutetier sind die kleinen Heuwusler Meister im Verstecken und Verheimlichen von Krankheiten/Schmerzen.
Lassen Sie deshalb bitte NIEMALS Ihre Tiere ohne Betreuung durch Freunde, Verwandte oder Bekannte zurück, auch wenn Sie „nur einen Wochenendtrip“ planen!
Frischfutter – immer verfügbar
Grünfutter (Frischfutter, vorzugsweise blättriges Grün wie Wiese, Blattgemüse, Kräuter) muss den Meerschweinchen durchgängig zur Verfügung stehen, denn Meerschweinchen nehmen in ihren Aktivitätsphasen immer wieder kleine Mengen auf, um ihren Verdauungstrakt gleichmäßig zu belasten. Bei abwechslungsreicher Fütterung enthält es auch alle lebensnotwendigen Nährstoffe, Mineralien und Vitamine die Meerschwein so braucht. Man füttert immer eine ausreichend große Menge, dass bei der nächsten Fütterung noch Reste übrig sind – hier spricht man von der sogenannten "ad libitum"-Fütterung was soviel heißt wie "nach Belieben". Die Fütterungsmenge kann hier sehr variabel sein je nachdem wie aktiv, wie alt oder wie gut die Futterverwertung der Tiere ist. Außerdem kann es sein dass kranke, geschwächte oder Tiere im Wachstum mehr Futter benötigen. Auch in Außenhaltung kann es sein dass die Tiere v.a. in den Wintermonaten mehr Futter benötigen. Man muss sich am Anfang immer ein bisschen an die ideale Futtermenge rantasten und diese kann sich in den Jahreszeiten oder über die Zeit hinweg ändern.
Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. (TVT) empfiehlt für ein Meerschweinchen täglich 200 Gramm Frischfutter pro Kilogramm Körpergewicht. Einige Meerschweinchen benötigen jedoch mehr.
Bei einer zu geringen Fütterung mit Grünfutter, so dass die Futtermenge von einer Fütterung bis zur nächsten nicht ausreicht und keine Reste mehr vorhanden sind, kann es zu Verdauungsstörungen kommen. Zudem ist die dauerhafte Grünfütterung sehr wichtig, damit die Zähne richtig abgenutzt werden, denn Meerschweinchen haben ständig nachwachsende Zähne, die bei falscher Abnutzung/Kaubewegungen zu vielen Problemen führen können.
Viele Halter machen den Fehler, dass anstatt von Grünfutter (blättrig-krautiges Futter) ungeeignetes Frischfutter (Obst, festes Gemüse) den Hauptanteil der Nahrung ausmacht. Dadurch kommt es ggf. zu Verdauungsstörungen und Zahnerkrankungen! Besonders wichtig ist dabei die natürliche Kaubewegung des Meerschweinchens zu beachten (siehe auch unten "Gesunde Zähne").
Um ein besseres Gefühl dafür zu geben welche Frischfuttermittel denn am besten geeignet sind und mit welchem Anteil angeboten werden sollten haben wir hier eine Futterpyramide erstellt. Dabei ist zu beachten, dass nicht jeder die Möglichkeit hat Wiese teilweise oder ganzjährig anzubieten. Hier bietet sich dann die Fütterung von sogenannter "Fake-Wiese" an. Diese besteht aus einer Mischung aus Bittersalaten, blättrigem Kohl, Gemüsegrün, Küchenkräuter sowie anderes Blattgemüse und frischen Zweigen.
Streitthema Kohlfütterung:
Immer noch ist das Thema ob Kohl als Futtermittel für Meerschweinchen geeignet ist oder nicht ein großer Diskussionspunkt. Grundsätzlich eignet sich Kohl v.a. während der Wintermonate sehr gut um den Speiseplan unserer Heuwusler abwechslungsreich und gesund zu gestalten.
Allerdings sind ein paar Dinge zu beachten. Wie alles Neue muss auch Kohl in kleinen Mengen angefüttert werden, und wie Wiese, jedes Jahr neu wenn man nicht durchgehend Kohl füttert. Auch sollten die verschiedenen Kohlsorten separat angefüttert werden. Wie bei allem kommt es hier auch auf die Abwechslung und das vielfältig gestaltete Futterangebot an. Es sollten nicht nur Kohlarten in einer Fütterung angeboten werden aber im Gemisch mit dem anderen Frischfutter kann ein Teil der Futtermenge aus Kohl bestehen.
WICHTIG: Kohl niemals mit Trockenfutter (Pellets, etc.) füttern. Dies führt zu einer Fehlgärung und kann zum Tode der Meerschweinchen führen!
Heu als Basis einer gesunden, artgerechten Ernährung
Meerschweinchen benötigen ein rohfaserreiches Futterangebot. Heu zählt zu den überlebenswichtigen Grundnahrungsmitteln und muss immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Achten Sie besonders darauf, nur Heu bester Qualität zu kaufen. Es sollte sauber, trocken und nicht von gedüngten oder durch Nutztierhaltung verunreinigten Wiesen stammen. Heu darf niemals feucht gelagert werden, da es sonst schnell schimmelt. Es muss frisch riechen und sollte einen würzigen Duft verströmen, der an Sommerwiesen erinnert. Bitte kaufen Sie kein staubiges, gelbliches Heu, das eher Stroh gleicht und oft in viel zu kleine Packungen gepresst wird. Qualitativ hochwertiges Heu muss stets locker gelagert werden und „atmen“ können.
Bieten Sie das Heu am besten in einer Heu-Raufe an, damit es nicht durch den Urin und Kot der Tiere verunreinigt wird. Es gibt im Fachhandel und Online-Shops eine Vielzahl an Heuraufen zum Befestigen an der Wand, freistehend, mit Häuser kombiniert, etc. Bitte achten Sie darauf, dass sich Ihre Meerschweinchen nicht an der Heuraufe verletzen können! Dazu gehören v.a. Metallheuraufen oder Metallbälle zum Aufhängen sowie klappbare Heuraufen – diese können unter Umständen lebensgefährlich sein. Daneben können Sie Ihren kleinen Freunden hochwertiges Stroh als zusätzliches Raufutter anbieten. Achten Sie auch beim Stroh auf beste Qualität, denn hier gilt dasselbe Prinzip wie beim Heu: Gesundheit geht durch den Magen und nur gutes Raufutter ist nahrhaft und wertvoll!
Richtige Ernährung – glückliche Meerschweinchen
- Füttern Sie neues, unbekanntes Grünfutter und Gemüse vorsichtig und anfangs nur in geringen Mengen, damit sich der empfindliche Verdauungstrakt Schritt für Schritt darauf einstellen kann. Das gilt vor allem für frisches Gras im Frühling. Füttern Sie zunächst langsam in sehr kleinen Portionen Gras, Löwenzahn, frische Kräuter, Haselnussblätter usw., bevor Ihr Tier in den Freilauf im Garten darf.
- Waschen oder schälen Sie Frischfutter, Kräuter und Gemüse usw. prinzipiell vor dem Verfüttern. Füttern Sie Grünfutter nicht in tropfnassem Zustand – v.a. wenn die Tiere kein feuchtes Futter gewöhnt sind. In der warmen Jahreszeit ist außderm der schnelle Gärungsprozess bei nassem Futter zu beachten. Füttern Sie Frischfutter NICHT direkt aus dem Kühlschrank, sondern legen Sie das Grünfutter und Gemüse mindestens eine halbe Stunde vorher heraus, damit es nicht zu kalt für den empfindlichen Meerschweinchenmagen ist.
- Kaufen Sie nur einwandfreie Ware. Es reicht nicht, schimmelige Stellen zu entfernen und den Rest zu verfüttern. Die Schimmelsporen sitzen oft über das ganze Grünfutter oder Gemüse verteilt und schädigen massiv die Darmflora der kleinen Nager.
- Achten sie auf abwechslungsreiche und ausreichende Frischfuttermengen wie oben beschrieben.
- Gutes, qualitativ einwandfreies Heu muss IMMER ausreichend zur Verfügung stehen. Auch hochwertiges Stroh kann mit angeboten werden.
- Zweige von ungespritzten, einheimischen Obstbäumen wie z. B. Apfelbäumen oder Haselnusszweige (inklusive Blätter) werden von den kleinen Nagern sehr gerne angenommen. Achten Sie darauf, dass die Zweige und Blätter keinen Schädlingsbefall (Blattläuse usw.) aufweisen und pflücken Sie die Zweige nicht von Bäumen oder Büschen, die an vielbefahrenen Straßen oder neben gespritzten Feldern wachsen.
- Frisches Wasser muss IMMER zur Verfügung stehen. Das Wasser muss unbedingt täglich gewechselt werden! Es kann in stabilen Näpfen oder in handeslüblichen Nippelflaschen bereitgestellt werden – idealerweise bieten sie beides an da jedes Meerschweinchen andere Vorlieben hat. Achten Sie darauf, dass Nippelflaschen besonders sorgfältige Hygienemaßnahmen erfordern. An der Plastikwand setzen sich leicht Keime an, die bei der täglichen Reinigung der Flasche unbedingt gründlich beseitigt werden müssen! Geben Sie ihrem Meerschweinchen auf keinen Fall Mineralwasser und natürlich auch kein destilliertes Wasser.
- Entfernen Sie nicht gefressenes Frischfutter regelmäßig aus dem Eigenbau bzw. Stall. Frischfutter verdirbt leicht und gefährdet dann schnell die Gesundheit unserer kleinen Freunde!
- Entfernen Sie ebenfalls täglich feuchtes, verunreinigtes Heu. In feuchtem Heu staut sich die Wärme, wodurch gerade in der warmen Jahreszeit ein idealer Brutherd für Fliegenmaden und andere Insekten sowie Parasiten entsteht.
Falsche Ernährung – kranke Meerschweinchen
- Pflücken und sammeln Sie Kräuter, Löwenzahn, Gras, Zweige usw. nicht vom Straßenrand oder von Wiesen neben stark befahrenen Straßen. Meiden Sie in jedem Fall Hundewiesen und Weiden, auf denen Nutztiere gehalten werden, da diese Flächen stark verunreinigt sind. Brennnesseln sind ein wertvolles Zusatzfutter, dürfen jedoch keinesfalls frisch gefüttert werden. Trocknen Sie Brennnesseln zunächst und bieten Sie die Blätter und Stiele erst dann Ihren kleinen Freunden an.
- Verwenden Sie KEINE Mineralstoff- oder Vitaminzusätze, wenn diese nicht ausdrücklich von einem Tierarzt oder Therapeuten verordnet wurden. Meerschweinchen haben in der Regel bei einer artgerechten Haltung und abwechslungsreichen, ausgewogenen Ernährung keinen Vitamin- oder Mineralstoffmangel, es sei denn, es handelt sich um ein krankheitsbedingtes Defizit. Ein krankheitsbedingter Mangel muss jedoch fachmännisch von einem Tierarzt oder Therapeuten diagnostiziert und behandelt werden. Eigenmächtiges Experimentieren schadet mehr als es nutzt!
- Achten sie bei Kohl- & Wiesenfütterung auf die jährliche Anfütterung und die zu beachtenden Dinge (siehe auch "Streitthema Kohlfütterung")
- VERZICHTEN Sie zum Wohl Ihrer Tiere auf Mineral- und Salzlecksteine, Nagerdrops, Joghurt- Leckerli usw. ALLE Nahrungsergänzungen dienen lediglich der „finanziellen Gesundung“ der Hersteller und Anbieter! Verfallen Sie nicht der Verlockung dieser bunten, als „Nagerfreuden“ angepriesenen, für Ihre Tiere aber äußerst schädlichen „Belohnungen“. Über ein Stück saftige Gurke freuen sich Ihre Meerschweinchen genauso, und das dient wenigstens der Gesundheit.
- Trockenfutter, auch Kraftfutter oder „Alleinfutter“ genannt: Hier scheiden sich die Geister und es wird gerne hitzig diskutiert. Wir vertreten klar den Standpunkt, zum Wohl der Tiere GANZ AUF TROCKENFUTTER ZU VERZICHTEN. Alle Fertigmischungen enthalten zu viel Getreide, Nüsse, Zucker und Zusatzstoffe sowie häufig bunt eingefärbte Brotstückchen, die Karotten oder Rote Beete vortäuschen sollen. Die übermäßige Aufnahme von Kohlehydraten senkt den PH-Wert auf bis zu 5. Bei Meerschweinchen liegt der normale Wert bei 8 bis 9. Die Folge sind ernsthafte Störungen des Verdauungstraktes, Übergewicht, Herz- und Lebererkrankungen. Auch sorgt die "Härte" von Trockenfutter für falsche Kaubewegungen und dadurch eine Schädigung der Zähne und Kiefer des Meerschweinchens (siehe auch "Gesunde Zähne").
- Sollte Ihr Tier z. B. aufgrund von Trächtigkeit, nach einer Operation oder zur Rekonvaleszenz einen erhöhten Energiebedarf haben oder wenn Sie geschwächte, unterentwickelte Jungtiere päppeln müssen, empfehlen wir das beim Tierarzt erhältlichen Spezialfutter Critical Care, RodiCare etc. Alternativ eigenen sich auch hochwertige, getreidefreie Pellets, die Sie im gut sortierten Fachhandel oder bei Ihrem Tierarzt erhalten. Diese sollten allerdings eingeweicht angeboten werden um die Kaubewegungen des Meerschweinchens nicht zu beeinflussen und einer falschen Belastung vorzubeugen.
- „Meerschweinchen brauchen hartes Brot, um ihre Zähne abzunutzen.“ Leider hält sich dieses Ammenmärchen hartnäckig seit vielen Jahren in den Köpfen zahlreicher Meerschweinchenhalter. Wissenschaftliche Studien und Untersuchungen belegen jedoch seit langem, dass hartes, altes Brot ganz im Gegenteil sogar schädlich für die Tiere ist. Altes Brot hat KEINERLEI NUTZEN für die kleinen Nager! Um eine kontinuierliche Abnutzung der Zähne zu gewährleisten, müssen Meerschweinchen IMMER ausreichend Grünfutter und hochwertiges Heu zur Verfügung haben. Durch die ständige korrekte Belastung der Zähne mit rohfaserreichem Frischfutter sowie langen, harten Heuhalmen werden die Zähne beim Kauen und Zehrmahlen abgenutzt und können nicht unkontrolliert weiterwachsen.
Wissenswertes:
Gesunde Zähne:
Für die Abnutzung der Zähne spielen die Dauer und die Intensität der Kaubewegung eine entscheidende Rolle. Meerschweinchen beißen ihre Nahrung mit den Vorderzähnen ab und schieben sie mit Hilfe der Zunge in die Mundhöhle. Durch Rück- und Vorwärtsbewegung des Unterkiefers wird die Nahrung zwischen den Backenzähnen zermahlen. Hierbei kommt den Meerschweinchen ihr Schlittengelenk zu Gute, das eine Rotation des Unterkiefers ermöglicht. Der Kaumuskel ist stark ausgeprägt. Rohfaserhaltige Nahrung wie beispielsweise Heu zwingt zu langem Kauen und führt somit zur steten Abnutzung der Zähne.
Verdauung der Nahrung:
Meerschweinchen sind mit einem empfindlichen, komplizierten Verdauungssystem ausgestattet. Die gesamte Darmlänge beträgt durchschnittlich 2,30 m! Spezielle Milchsäurebakterien und einzellige Lebewesen (Anaerobien) im Darm sorgen dafür, dass die Nahrung aufgespalten und verdaut werden kann.
Der Blinddarm des Meerschweinchens stellt eine Besonderheit dar: Er ist im Verhältnis zu anderen Säugetieren überdurchschnittlich groß und füllt knapp ein Drittel der Bauchhöhle aus. Im Blinddarm finden die bakteriellen Spaltungs-und Gärprozesse statt. Dabei werden Fettsäuren, Proteine, Vitamine usw. freigesetzt. Die lebenswichtigen B‑Vitamine (B‑Komplex) sowie das Vitamin K werden im Blinddarm mit Hilfe der Mikroorganismen aufgeschlossen und mit dem Blinddarmkot ausgeschieden, der ca. 30 % des Gesamtkotes ausmacht.
Meerschweinchen nehmen diesen vitamin- und eiweißreichen Blinddarmkot direkt vom Enddarm (After) auf und fressen ihn. Man spricht hier von sog. „Caecotrophie“. Erst mit dem Fressen des Blinddarmkots können das Eiweiß und die Vitamine über Magen und Dünndarm erneut durch die biochemische Aufspaltung verdaut werden.
Achtung: Ohne diese lebenswichtigen Bestandteile des Blinddarm-Kotes sterben die Tiere. Hindern Sie darum NIEMALS Ihr Tier daran, den Blinddarmkot zu fressen! Im Dickdarm wird dem Darminhalt schließlich das Wasser entzogen, der Endkot geformt und ausgeschieden.
Um ihren hohen Energieumsatz aufrecht halten zu können, müssen Meerschweinchen kontinuierlich fressen. Studien belegen, dass Meerschweinchen in ihrer Heimat Mittel- und Südamerika in freier Wildbahn innerhalb von 24 Stunden ca. 80 bis 100 kleine Portionen fressen. Die ständige Nahrungsaufnahme ist extrem wichtig, weil dadurch ein ständiges Weiterbefördern der Nahrung vom Magen (sog. „Stopfmagen“) in den Darm gewährleistet wird. Nur so kann die Darmperistaltik aufrecht erhalten werden. Meerschweinchen können übrigens im Gegensatz zu beispielsweise Hunden oder Katzen aufgrund ihrer schlecht ausgebildeten, dünnwandigen Magenmuskulatur nicht erbrechen. Der Magen eines ausgewachsenen Meerschweinchens hat ein Fassungsvermögen von durchschnittlich 25 ml.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Wir hoffen, Ihnen einen kleinen Überblick über die grundlegendsten Bedürfnisse unserer kleinen Freunde gegeben zu haben. Vielleicht konnten wir Ihnen auch vermitteln, dass Meerschweinchen keineswegs so pflegeleicht, genügsam und robust sind, wie sie in vielen Zoofachgeschäften, Gartencentern und Baumärkten leider immer noch leichtfertig „angepriesen“ werden. Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie noch Fragen rund um das Thema Ernährung und Gesundheit haben. Wir freuen uns über Ihr Interesse und nehmen uns gerne Zeit für Sie!