Heute haben wir einen Gastbeitrag von Biggi für Euch. Sie kam zu einem Notfall und möchte euch über ihr Erlebnis berichten:
"Ui, toll! Ein Bauernhof mit jeder Menge Platz für alle Tiere, die ich schon immer mal haben wollte.
So oder so ähnlich muss wohl eine Frau gedacht haben, die zu ihrem Partner, einem „typisch bayrischen“ Bauern gezogen ist.
Kurzerhand wurden Ponys, Hunde, Kaninchen und diverse Sitticharten angeschafft.
Doch allzu groß kann ihre Tierliebe nicht gewesen sein, denn eines Tages hat sie ihren Bauern in einer Nacht und Nebel Aktion verlassen – und bis auf die Hunde alle Tiere dort zurück gelassen.
Es ist nicht so, dass der Bauer kein Herz für Tiere hätte, nein im Gegenteil. Seinen Schafen, Kühen und Hühnern geht es gut.
Nur: was soll ein Bauer, der den ganzen Tag hart arbeitet mit pflegeintensiven Teddykaninchen?
So rechne ich es ihm hoch an, dass er sich bemüht hat, für die Tiere zu sorgen. Aber er hat schnell bemerkt, dass er überfordert ist und es den Tieren nicht gut geht.
Durch Zufall wurde ich auf diesen Fall aufmerksam und dankbar war der Bauer damit einverstanden, dass ich mir die Tiere mal ansah.
Bewaffnet mit Bürsten, Scheren und Krallenzange habe ich die drei Kaninchen letzte Woche besucht und sie von ihren Verfilzungen und Korkenzieherkrallen befreit.
Am schlimmsten sah die kleine Peanut aus. Ihr Vorderbeinchen war so stark verfilzt, dass es an der Hinterseite bereits mit der Unterwolle am Bauch verwachsen war und sie nicht mehr hoppeln oder sich anständig putzen konnte.
Die kleine Blue hat ihren Namen von ihren ganz außergewöhnlichen, zweifarbigen blauen Augen. Ihr Fell ist wesentlich kürzer und von anderer Struktur als das ihrer beiden Freunde, dafür waren ihre Krallen so lang und eine hat sich so gebogen und gedreht, dass sie schon drohte, ihr ins Fleisch zu wachsen.
Rammler Rudi hat nun endlich wieder den Durchblick, denn sein hübsches Gesicht mit den wunderschönen blauen Augen war hinter den Fellmengen komplett verschwunden.
Das Schicksal der drei hat mich in dieser Nacht nicht schlafen lassen, denn dort konnten sie nicht bleiben, das war klar.
Für meine beiden elfjährigen Kaninchen hätte eine Vergesellschaftung zu viel Stress bedeutet und der Platz hätte auch nicht ausgereicht.
Einmal mehr hat sich Andrea Kraus von den Heuwuslern München als eine wunderbare Freundin erwiesen, die keinen Moment gezögert hat, hier zu helfen.
Sie organisierte Pflegestellen und so durfte ich die drei abholen und zu Dr. Homeier bringen, die die drei sofort durchgecheckt hat und Rudi kastrieren wird.
Dank der Heuwusler München und Dr. Homeier wartet auf diese drei Kaninchen nun ein neues Leben.
Dafür möchte ich mich herzlich bedanken!"
Liebe Biggi wir bedanken uns bei Dir, dass du an diesem Fall dran geblieben bist! Wir versuchen für die Kaninchen, so schnell wie möglich, ein neues Zuhause zu finden. Damit sie bald ihr neues Leben beginnen können.
Vielen Dank auch an die Pflegestellen! Ohne eure schnelle Bereitschaft die Kaninchen aufzunehmen, wäre es nicht möglich gewesen.
Zuerst müssen die Drei aber gesund werden. Leider haben alle Kokzidien und auch das Fell musste noch einmal nachgeschoren werden.
Sobald die Drei bereit sind für die Vermittlung, werden sie hier auf der Homepage vorgestellt.