2016/07 – 09 Hil­fe für mehr als 120 Tie­re – Not­fall Rott am Inn

1Meeris07sAm 10. Juli 2016 erhiel­ten wir einen Hil­fe­ruf vom Tier­heim Rosen­heim mit der Bit­te um Unter­stüt­zung. Die Nach­ba­rin eines Anwoh­ners aus Rott am Inn kon­tak­tier­te das Tier­heim. Die­se ver­pfleg­te des­sen Meer­schwein­chen, ist aber am Ende ihrer Kräf­te. Der Nach­bar war sehr schwer erkrankt und befand sich im Kran­ken­haus. Es war die Rede von ca. 80 Tie­ren, die auf dem Grund­stück unkon­trol­liert her­um­lie­fen. Eine Mas­se an Tie­ren, die man allei­ne nicht bewäl­tigt bekommt. Für uns war es eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, hier schnells­tens zu helfen.

Aller­dings spitz­te sich die Lage zu, denn vor Ort traf alle Betei­lig­ten der Schlag. Es wur­den mehr als 200 Tie­re geschätzt, denn auch im Haus befan­den sich unzäh­li­ge klei­ne Wus­ler. Mit einem gro­ßen Trans­por­ter mach­ten sich Lis­si und Hel­ga am Nach­mit­tag auf den Weg, um die Mit­ar­bei­ter des Tier­heims vor Ort bei dem Ein­fan­gen und vor allen Din­gen SUCHEN der Tie­re zu unterstützen.

Es waren über­all Schwein­chen; im Haus (die Tür stand offen, aus recht­li­chen Grün­den durf­te das Haus aber nicht betre­ten wer­den), im Gar­ten, im Gerüm­pel. Im "Gar­ten" nur Müll, alte Autos und zwi­schen­drin total ver­siff­te Käfige/Ställe alt, zer­fal­len, ver­fault und verdreckt.

Ställe RottamInn 9 RottamInn 4
RottamInn 5 vor der Haustüre RottamInn 12

1Meeris15s

In einem die­ser Käfi­ge saßen Kanin­chen. Hel­ga hat sie erst mal gefüt­tert, sie sind regel­recht über das Grün­fut­ter hergefallen.

hungrigeKaninchen2

Die Tie­re waren alle­samt total aus­ge­hun­gert und durs­tig. Es lie­fen Babies umher, die kei­ner Mut­ter zuge­ord­net wer­den konn­ten, voll­kom­men ver­milb­te Tie­re, von Räu­de zer­fres­sen, fast kei­ne Haa­re mehr, Zer­bis­se­ne, Tod­kran­ke, Hoch­träch­ti­ge. Das Schlims­te aber: sehr vie­le Tote, Kada­ver und abge­bis­se­ne Köp­fe (frisst der Mar­der nicht), die in Kis­ten ein­ge­sam­melt wer­den musten.

Außer­dem gab es dort noch einen Schup­pen. Der Dreck stand hier min­des­tens 50 cm hoch. Aus die­sem Schup­pen haben Hel­ga und Lis­si ein Kanin­chen und zwei Meer­schwein­chen regel­recht aus dem Dreck ausgegraben.

RottamInn 1 RottamInn 13 RottamInn 18

Kurz gesagt:

Ein Bild des Grauens!

An die­sem Tag zeig­te das Ther­mo­me­ter über 30°! Für alle Betei­lig­ten war es nicht nur psy­chisch son­dern auch kör­per­lich eine Herausforderung!

Mit ver­ein­ten Kräf­ten konn­ten ins­ge­samt 120 Meer­schwein­chen und 1 Kanin­chen gefan­gen wer­den. Davon wur­den 49 Meer­schwein­chen und das Kanin­chen von unse­rem Ver­ein über­nom­men. Hel­gas Trans­por­ter war am spä­ten Nach­mit­tag zum Bers­ten voll. Zuvor bedurf­te es einem enor­men Orga­ni­sa­ti­ons­auf­wand mit vie­len Tele­fo­na­ten, bis wir wuss­ten, wie vie­le Tie­re wir über­haupt auf unse­ren Pfle­ge­stel­len unter­brin­gen kön­nen. Die rest­li­chen Meer­schwein­chen, wel­che zunächst im Tier­heim Rosen­heim Unter­schlupf und die not­wen­di­ge medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung gefun­den haben, wur­den am Mittwoch, 13.07.2016 durch den Deut­schen Tier­schutz­bund, Lan­des­ver­band Bay­ern, über­nom­men. Der Dach­ver­band küm­mert sich in sol­chen Här­te­fäl­len von Ani­mal Hora­ding sofort um die adäqua­te Unter­brin­gung und Versorgung. 

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Ein Mäd­chen, Lis­si tauf­te sie For­tu­na, bekam noch wäh­rend der Fahrt 4 Babies. Alle gesund und mun­ter – Gott sei Dank! .

Fortuna und Babies3

Das Kanin­chen, Peg­gy fand bei Hel­ga Unter­schlupf, doch Peg­gys Glück dau­er­te nicht lan­ge an. Peggy's trau­ri­ge Geschich­te kön­nen sie hier nach­le­sen: Peg­gy

18 Meer­schwein­chen wur­den über­gangs­wei­se auf unse­re Pfle­ge­stel­le Mün­chen-Süd zu Clau­dia gebracht. Sie schaff­te extra Platz in einem ehe­ma­li­gen Kanin­chen-Gehe­ge. Die­se Tie­re wur­den Anfang der kom­men­den Woche alle gecheckt und dann auf Pfle­ge­stel­len verteilt.

27 Tie­re wur­den zu uns nach Mün­chen-Unter­men­zing gebracht. Hier stan­den Punkt 20 Uhr schon alle Pfle­ge­stel­len bereit, um die Tie­re in Emp­fang zu neh­men. Zunächst wur­den alle Mee­ris foto­gra­fiert, gewo­gen und gegen Haar­lin­ge behandelt.

4 wei­te­re träch­ti­ge Mäd­chen, fan­den bei unse­rer Tier­ärz­tin Unterschupf.

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Danach wur­de über­legt, wel­che Grup­pe auf wel­chen Pfle­ge­platz zie­hen kann. Da wir aber 16 Babies hat­ten, die zum Teil nicht älter als 1 oder 2 Tage waren (Gewicht 65 bis 100 Gramm) aber nur 2 Mamas mit Milch, gestal­te­te sich das Auf­tei­len als sehr schwierig. 

Nun zu den Tie­ren, die sich in unse­rer Obhut befanden; 

Dass alle in nicht ein­wand­frei­em Gesund­heits-Zustand waren, konn­ten wir ja schon mit dem blo­ßen Auge erken­nen. Vie­le lit­ten unter mas­si­vem Räu­de-Befall. Sie kratz­ten sich blu­tig vor lau­ter Juck­reiz. Die Buben tru­gen vie­le Biss­ver­let­zun­gen davon, wel­che ihnen ihre riva­li­sie­ren­den Art­ge­nos­sen zufüg­ten. Vie­le Babys waren unter­ge­wich­tig, wir füt­ter­ten die Klei­nen lan­ge mit Auf­zuchts-Milch und Cri­ti­cal Care zu. Ein Mäd­chen hat­te einen gro­ßen, tie­fen Abs­zess und muss­te sofort ope­riert werden.

Milben Fuetterung Abszess
Milbenbefall immer hungrig.….. Abs­zess-OP, die Wun­de muss­te geklam­mert werden

Einen Buben, die "Nr. 27" (jetzt Dr. Snug­gles) hat es ganz beson­ders schlimm erwischt. Er wur­de am Mon­tag, 11.07.16 sofort in die Tier­klink Isma­ning gebracht. Sein rech­tes Auge war unter Eiter, resul­tie­rend aus einem Abs­zess hin­ter dem Auge.

Nr27

Des­wei­te­ren hat­te er ein tie­fe Ver­let­zung am lin­ken Bein, unzäh­li­ge Biss­ver­let­zun­gen am Rücken und gebro­che­ne Zehen am rech­ten Fuß. Man muss­te ihm das Auge ent­fer­nen. Er befand sich knapp 2 Wochen in sta­tio­nä­rer Behand­lung. Das gan­ze Kli­nik­per­so­nal hat ihn in's Herz geschlos­sen, beson­ders die ope­rie­ren­de Tier­ärz­tin, Dr. Kany. Sie gab ihm den Namen "Dr. Snug­gles". Die­sen Namen durf­te er natür­lich behalten.

Bei den abge­ge­be­nen Kot­pro­ben beka­men wir aus dem Labor die nie­der­schmet­tern­de Dia­gno­se, dass nicht nur posi­tiv auf Kok­zi­di­en, son­dern auch auf Spul­wür­mer getes­tet wur­de. Die zusätz­li­che Behand­lung von so vie­len Tie­ren zerr­te an den Ner­ven der Pflegestellen.

Am 06.08.2016 wur­den wir von einer Mit­ar­bei­te­rin des Deut­schen Tier­schutz­bun­des – wel­che selbst 10 Tie­re aus die­sem Not­fall pri­vat über­nom­men hat­te – gebe­ten, ein wei­te­res Tier auf­zu­neh­men. Es han­del­te sich um ein sehr klei­nes , fast blin­des Meer­schwein­chen-Mäd­chen, das in ihrer Grup­pe aus­ge­grenzt wur­de. Unser Team-Mit­glied Bir­git aus Bad Tölz war bereit die­ses Mädel zu über­neh­men. Sie gab ihr den Namen Mausi. 

Mausi1610073

Sie blieb als Gna­den­brot­tier. Alle Infor­ma­tio­nen zu Mau­si fin­den Sie hier: Mau­si

Uns allen mach­te die­se Lage gro­ße Sor­gen, es waren noch so vie­le Tie­re vor Ort. Sie alle müs­sen dort weg. Wir blie­ben in Kon­takt mit dem Tier­heim Rosen­heim und hoff­ten, dass wir noch­mal vor Ort ein paar Tie­re raus­ho­len können. 

Aber wie ging es nun wei­ter in die­sem Fall?

Der Tier­schutz­ver­ein Rosen­heim hat­te sich mehr­mals sowohl schrift­lich als auch fern­münd­lich mit den zustän­di­gen Behör­den u.a. dem Staat­li­chen Vete­ri­när­amt in Ver­bin­dung gesetzt und die Dring­lich­keit der Situa­ti­on geschil­dert. Dort wur­de eine gründ­li­che Prü­fung der Situa­ti­on zuge­sagt. Es war auf­grund des Zeit­ab­laufs nicht zu sagen, ob und in wel­cher Anzahl sich noch frei­lau­fen­de Tie­re auf dem Grund­stück befan­den. Tier­schutz­ver­ei­ne sind pri­vat­recht­lich orga­ni­siert und ver­fü­gen daher über kei­ne staat­li­chen Befug­nis­se, das Grund­stück ohne Ein­wil­li­gung des Eigen­tü­mers oder ggf. sei­nes Bevoll­mäch­tig­ten (die zu die­sem Zeit­punkt nicht vor­lag) zu betre­ten. Eine sol­che Maß­nah­me ist ohne Zustim­mung nur im Bei­sein und Ein­ver­ständ­nis der zustän­di­gen Poli­zei­be­hör­den mög­lich. Ein Ver­stoß hät­te neben mög­li­chen zivil­recht­li­chen Sank­tio­nen auch straf­recht­li­che Kon­se­quen­zen zur Fol­ge gehabt. Wir muss­ten daher lei­der die Ent­schei­dun­gen der ein­ge­schal­te­ten und infor­mier­ten staat­li­chen Stel­len abwarten.
In der Zwi­schen­zeit setz­te bei uns ein regel­rech­ter Baby­boom ein. 32 Babys wur­den gebo­ren (2 Babys feh­len auf dem Foto):

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Am 31. August war es dann end­lich soweit. Das Vete­ri­när­amt gab grü­nes Licht und for­der­te das Tier­heim auf, wei­te­re Tie­re von dem Grund­stück abzu­ho­len. 9 weib­li­che, 7 männ­li­che Meer­schwein­chen sowie 8 Kanin­chen wur­den gefan­gen. Lei­der blie­ben aber wie­der Tie­re vor Ort, die auf­grund des vie­len Gerüm­pels auf dem Grund­stück nicht gefan­gen wer­den konn­ten. Die Zit­ter­par­tie ging wei­ter. Das Auf­stel­len von Lebend­fal­len wur­de geneh­migt aber lei­der führ­ten die­se nicht zum Erfolg. Kei­nes der Meer­schwein­chen ging in die Falle.

Die 9 weib­li­chen Meer­schwein­chen sowie die 8 Kanin­chen sind zu uns gekom­men. Wir hät­ten auch ger­ne den 7 Buben Zuflucht gewährt, aber auf­grund der vie­len bereits gebo­re­nen Babys war unse­re Kapa­zi­tät an Pfle­ge­plät­zen abso­lut ausgeschöpft.

CollageMeeriNachschlag

Wie auch schon die Tie­re aus dem Juli, hat­ten die­se Mäd­chen Mil­ben. Was wir aber bis­her noch nie hat­ten, war ein dia­gnos­ti­zier­ter Vogel­band­wurm unter dem die­se Tie­re lit­ten. Sie wur­den also zunächst unter strengs­ter Qua­ran­tä­ne behan­delt, was recht lang­wie­rig war. Die erneu­te Kot­pro­be nach 3 Wochen brach­te das erhoff­te Nega­tiv-Ergeb­nis. Die Behand­lung war erfolg­reich, alle Tie­re wohlauf.

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Die 8 Kanin­chen befan­den sich in einem äußerst besorg­nis-erre­gen­den Gesund­heits­zu­stand. Extrem unter­ernährt und total ver­dreckt. Die Tie­re müs­sen wohl ziem­lich tief im eige­nen Kot gehockt haben. Sie muss­ten geba­det, die Pfo­ten ein­ge­weicht und der Hin­tern sau­ber­ge­macht, teils sogar rasiert wer­den. Die Weib­chen hat­ten Mil­ben­be­fall. Der anste­hen­de Tier­arzt-Check war niederschmetternd.

Kanin­chen-Mädel Bet­ty (Nr 1) hat­te eine Ent­zün­dung und schwer­wie­gen­de Biss­ver­let­zun­gen im Geni­tal­be­reicht. Sie war so ver­stüm­melt, dass wir anfäng­lich nicht wuss­ten, ob es sich um ein weib­li­ches oder männ­li­ches Tier han­del­te. Es plag­te sie schwe­rer Durch­fall, die Fut­ter­auf­nah­me war sehr gestört. Sie muss­te eini­ge Tag auf Sta­ti­on in der Tier­arzt-Pra­xis bleiben. 

Betty

Zen­zi (Nr. 2) ist an Ence­pha­li­to­zoo­no­se Cuni­cu­li mit blei­ben­der Schief­kopf­hal­tung erkrankt. Es fehlt 1/3 des lin­ken Ohres. Sie konn­te nach der Mil­ben­be­hand­lung bereits kas­triert wer­den und wir sind über­glück­lich, dass Zen­zi trotz ihrer Erkan­kung und der Tat­sa­che, dass sie Men­schen gegen­über sehr miss­trau­isch ist, schnell ein Zuhau­se gefun­den hat.

Zenzi 1

Kor­bi­ni­an (Nr. 3) muss­te eine ent­zün­de­te Kral­le am lin­ken Hin­ter­lauf ope­ra­tiv ent­fernt wer­den. Sein All­ge­mein­zu­stand war aber recht schnell sta­bil und er konn­te kas­triert wer­den. Ramm­ler Hör­gi (Nr. 4) war von allen 8 Kanin­chen in gesund­heit­lich gutem Zustand. 

Korbinian 2 Hoergi 2

Resi (Nr. 5) hat­te einen schlim­men Mil­ben­be­fall und muss­te 3 mal gespritzt wer­den, bis die Vie­cher end­lich in die Flucht geschla­gen waren. 

Resi 3

Schor­schi (Nr. 6) hat­te nur einen ersicht­li­chen Hoden. Der zwei­te war in den Bauch­raum ein­ge­wach­sen. Auch er muss­te erst ein­mal an Gewicht zule­gen und sta­bil wer­den um schließ­lich ope­riert wer­den zu kön­nen. Er hat den Ein­griff gut weg­ge­steckt und hat auch schon ein Zuhau­se in Bruck­mühl bei einem uns bereits bekann­ten Platz gefun­den. Vie­len lie­ben Dank für die Adoption!

Schorschi Fini 1

Uschi (Nr. 7) war in so erbärm­lich schlech­tem Zustand dass wir um ihr Leben fürch­te­ten. Resul­tie­rend aus mas­si­vem Kok­zi­den- und Hefen­be­fall litt sie an schlim­men Durch­fall. Sie war so dünn, dass man den Hals mit 2 Fin­gern umgrei­fen konn­te. An der Wam­me hat sie einen gro­ßen Kno­ten, ver­mut­lich einen Tumor. Das rech­te Auge wieß eine enor­me Ent­zün­dung sowie eine Lin­sen­trü­bung auf. Im Nacken hat­te sie star­ken Fell­ver­lust. Dia­gno­se: Cheyl­eti­el­lo­se (Mil­ben­art). Ihre Blut­wer­te waren eine Kata­stro­phe und zum Über­fluss hat sie einen EC-Tit­ter von 1:1280. Uschi ist unglaub­lich ängst­lich, vor uns Men­schen hat sie furcht­ba­re Panik, was die Behand­lung – vor allem das zwin­gend not­wen­di­ge mehr­mals täg­li­che Päp­peln – zu einer Zer­reiß­pro­be wer­den ließ.

Uschi1 Uschi2 Uschi3

Und trotz­dem (oder gera­de des­we­gen) hat Uschi als Ers­te der 8 Kanin­chen einen tol­len End­platz bei Moni­ka, einer Tier­freun­din, die eben­falls im Kanin­chen- und Meer­schwein­chen­schutz tätig ist, gefun­den. Sie hat bereits ein pfle­ge­inten­si­ves Kanin­chen. Ohne lan­ges Zögern bot sie an, Uschi auf­zu­neh­men und ihr ein Zuhau­se zu bie­ten. Die anfal­len­den OP-Kos­ten wer­den den­noch von unse­rem Ver­ein getra­gen, wir sind unglaub­lich dank­bar, dass Moni­ka das Tier zu sich genom­me hat. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Uschi gibt es hier.

Michi (Nr. 8) war auch ein sehr gro­ßes Sor­gen­kind. Sein Kör­per war von unzäh­li­gen Biss­ver­let­zun­gen gezeich­net, sein All­ge­mein­zu­stand furcht­bar. Er hat­te Was­ser­ein­la­ge­run­gen im Kör­per, das ange­fer­tig­te Blut­bild ließ kei­nen Zwei­fel an einer dra­ma­ti­schen Blut­ar­mut. Auch er muss­te eni­ge Zeit sta­tio­när in der Tier­arzt­pra­xis blei­ben, anschlie­ßend gepäp­pelt wer­den. Michi bekam ben der schul­me­di­zi­ni­schen auch eine homöo­pa­thi­sche Behand­lung. Sein Zustand ver­bes­ser­te sich nur langsam. 

Michi 3

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Am 29. und 30. Sep­tem­ber konn­ten schließ­lich Dank erneu­tem OK zum Betre­ten des Grund­stücks und durch den beherz­ten Ein­satz der Tier­heim-Mit­ar­bei­ter die letz­ten Tie­re geret­tet wer­den. Die­se Akti­on ist nun offi­zi­ell been­det. Ein offi­zi­el­les Hal­tungs­ver­bot wur­de geprüft. Zurück bleibt eine unglaub­li­che Wut, wie es zu so einem Dra­ma über­haupt kom­men konn­te und war­um in so einem Not­fall kei­ne schnel­le Hil­fe von Sei­ten der Ämter gewähr­leis­tet ist. Bis es zu einer amt­li­chen Ver­fü­gung kommt (wenn über­haupt) und man eine Geneh­mi­gung bekommt, das Haus zu betre­ten, ist es den Behör­den wohl offen­sicht­lich lie­ber, dass alle Tie­re ver­re­cken. Dann hat sich das Pro­blem für sie von selbst gelöst.… Das stinkt doch zum Himmel !!! 

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Die­ser Not­fall ging wirk­lich an unse­re Gren­zen. Unse­re Ner­ven lagen oft­mals blank, vie­le Sor­gen um all die­se Tie­re plag­ten uns. Vie­le Team-Mit­glie­der opfer­ten für die­sen Not­fall die letz­te noch ver­blie­be­ne Frei­zeit (obwohl schon vie­le gar nicht mehr wis­sen, was das eigent­lich ist) und Kraft­re­ser­ven. Unzäh­li­ge Fahr­ten zum Tier­arzt muss­ten absol­viert und die Tie­re auf unse­re Pfle­ge­stel­len ver­teilt werden.

Mit­te August zähl­ten wir ins­ge­samt sage und schrei­be 91 Meer­schwein­chen  auf unse­ren Pfle­ge­stel­len. Bei die­ser Anzahl stock­te uns kurz selbst der Atem. Dank tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung von Adop­tan­ten, die sich zusätz­lich als Pfle­ge­stel­le anbo­ten, konn­ten bzw. kön­nen die­se vie­len Tie­re bes­tens unter­ge­bracht und fach­män­nisch betreut werden.

Ein hohes Maß an Orga­ni­sa­ti­on ist erfor­der­lich, um die­se vie­len Tie­re zu "ver­wal­ten" – sei es in Form von Daten­blät­tern oder Home­page­ein­trä­gen. Unzäh­li­ge E‑Mails wur­den geschrie­ben, Fra­gen zu den Tie­ren beant­wor­tet. Zieht eines aus, wel­ches Tier rutscht als Gesell­schaft nach ohne den Tie­ren zu viel Streß zuzu­mu­ten, all dies sind Din­ge, die uns tag­täg­lich her­aus­for­dern. Die­se Arbeit erfor­dert ein ganz enges Hand-in-Hand-Arbei­ten im Team und den ange­schlos­se­nen Pfle­ge­stel­len sowie oft­mals ein hohes Maß an Fle­xi­bi­li­tät damit alles rei­bungs­los funktioniert. 

Wir waren wirk­lich über­wäl­tigt, wie vie­le Men­schen sich an uns gewandt haben. Ent­we­der um Mit­ge­fühl für die armen Tie­re zu bekun­den oder direkt Hil­fe anzu­bie­ten. Wir erhiel­ten unzäh­li­ge Zuschrif­ten und Anru­fe aus ganz Deutsch­land und sogar aus dem angren­zen­den Aus­land. Es ist schön zu wis­sen, dass man in so einem Not­fall nicht allein gelas­sen wird.

Wir dan­ken allen flei­ßi­gen Hel­fern, die sofort Gewehr bei Fuß stan­den. Jede® Tierschutzkollegin(e) wel­che® vor Ort und mit die­sem Fall kon­fron­tiert war, wird die Bil­der und das Erleb­te so schnell nicht aus dem Kopf bekom­men werden

Aber nicht weni­ger gilt der Dank den vie­len lie­ben Spen­dern, die das Aus­maß der aus die­sem Not­fall resu­li­ter­en­den Tier­arzt­kos­ten durch finan­zi­el­le Mit­tel z. B. in Form von Kas­tra­ti­ons­pa­ten­schaf­ten gemil­dert haben.Auch über Sach­spen­den in Form von Heu und Ein­streu freu­ten wir uns sehr! Hier gilt unser ganz spe­zi­el­ler Dank der Fir­ma Horn­bach, wel­che uns mit Ein­streu unter die Arme griff sowie unse­ren Adop­tan­ten, die bereits eines oder sogar meh­re­re Tie­re bei sich auf­ge­nom­men haben, ein herz­li­ches Vergelt's Gott. Um ein Zitat eines unbe­kann­ten Ver­fas­sers zu nennen:

Ein ein­zel­nes Tier zu ret­ten, ver­än­dert nicht die Welt. Doch die gan­ze Welt ver­än­dert sich für die­ses eine Tier.

Las­sen Sie uns wei­ter zusam­men­hel­fen, um die Welt für noch sehr vie­le Tie­re bes­ser zu machen!

In Zah­len:

59 Meer­schwein­chen und 9 Kanin­chen wur­den übernommen

46 Babys wur­den auf den Pfle­ge­stel­len geboren

41 männ­li­che Meer­schwein­chen, sowie 8 Kanin­chen wur­den kas­triert

Ange­fal­le­ne Tier­arzt­kos­ten bis Ende 2016: 12.046 Euro