Kalmia durfte nach Klosterlechfeld umziehen, wo auch schon Avalon und Mercedia einen Spitzenplatz ergattert haben. Die schöne Dame stammte aus ganz furchtbarer Haltung. Zusammen mit 29 weiteren Artgenossen wurde sie auf einem Dachboden gehalten. Bei den sommerlich heißen Temperaturen sind einige an Hitzschlag gestorben.
Daraufhin beschlossen die ehemaligen Besitzer die Tiere in kleinen Käfigen, übereinandergestapelt, in den Garten zu stellen. Als Schutz vor Sonne, Wind und Wetter wurde nur eine Plane über die Käfige gelegt. Bei einem vorherrschenden Unwetter, hat der Wind die Plane dann davongerissen und die Tiere saßen alle im nassen Einstreu. Nun waren die Besitzer vollkommen übefordert mit der Situation und boten die Tiere zum Verschenken an, egal wohin, Hauptsache schnell weg. Eine uns gut bekannte Tierfreundin konnte diesem Elend nicht länger zusehen und übernahm alle 30 Tiere (davon 18 unkastrierte Buben!) Viele hatten einen Pilz und Haarlinge, einige hatten Bissverletzungen. Das wäre noch nicht so schlimm, kann man ja behandeln. Viel schlimmer ist, dass in dem ganzen Bestand kein einziges Muttertier dabei ist. Wir wissen nicht, was mit den Mamas passiert ist, man kann es sich nur leider ausmalen. Da die Tiere auch nicht nach Geschlechtern getrennt wurden, konnten wir eine Trächtigkeit bei Kalmia zunächst nicht ausschließen.
Mittlerweile haben wir Kalmia in der Tierklinik zum Ultraschall vorgestellt und Gott sei Dank konnte keine Trächtigkeit festgestellt werden. Kalmia konnte zur Vermittlung freigegeben werden und musste nicht lange auf ein Zuhause warten.
Auf ihrem neuen Zuhause kann sie ihre schicksalshafte Vergangenheit nun ad acta legen und mit zwei lachenden Augen in die Zukunft blicken. Die Vergesellschaftung war sehr leicht, da Kalmia in eine große Gruppe integriert wurde.
Sie hat sich als erstaunlich unkompliziertes Schweinchen entpuppt. Beim ersten Kennenlernen war sie gar nicht panisch, hat sich die Inspektion der anderen geduldig gefallen und ist zwischendurch nur davon geflitzt, wenn sie ihr zu viert zu eng auf die Pelle gerückt sind. Mercedia ist die Einzige, die ihr öfter mal zeigt, dass sie neuerdings der Chef ist. Sie muss oft unbedingt in das Haus, in dem Kalmia sitzt, Kalmias Gurke schmeckt besser als ihre eigene und das Heunetz, das bisher vollkommen uninteressant war, ist plötzlich das Beste, weil Kalmia davor sitzt.
Desweiteren schreiben uns Kalmia's neue Gurkenschnippler: "Heute habe ich die beliebte Futterschnur wieder aufgehängt. Das ist bisher die einzig Möglichkeit ein Foto von ihr zu bekommen. Von gestern haben wir nur Fotos von leeren Häusern, Heurollen ohne ein Schweinchen und aufgewirbelter Holzstreu. Kalmia saust so schnell durchs Gehege, dass wir mit der Kamera einfach zu langsam waren. Auch Gurke und dergleichen schnappt sie sich und verzieht sich blitzschnell in ein Haus. Sie ist sehr neugierig und hat das Gehege schon am ersten Tag gründlich inspiziert, inklusive der Hausdächer, Tontöpfe und Stoffabdeckungen. Die Kleine ist eine echte Bereicherung."
Wir sagen erneut HERZLICHEN DANK für die Adoption eines weiteren Notfellchens und wünschen weiterhin viel Freude mit der netten Truppe!