Pia (6 Jahre) und Mina (knapp 7 Jahre)
Pia und Mina wurden am 12.07.2013 bei uns abgegeben. Die ehemalige Besitzerin musste in eine kleinere Wohnung um-
ziehen und konnte die Meerschweinchen dorthin offenbar nicht mitnehmen.
Wir wurden im ersten Telefonat darüber informiert, dass 2 Schweinchen etwas Fellverlust hatten, was für uns natürlich kein Kriterium darstellte, diese Tiere dann nicht aufzunehmen. Allerdings waren wir dann bei der Übergabe doch etwas perplex. Beide Mädchen zeigten kahle Stellen am Bauch, an den Füßen, Po und Nase. Die Haut war extrem heiss und sehr klebrig.
Dies ist Meeri-Mädchen Pia, sie ist im Juli 2008 geboren. Viele, die Pia bei uns auf der Pflegestelle schon kennenlernten, sagen, sie ähnelte fast einem Opossum.
Bei Pia waren die Haare sehr strohig, die Rückenpartie war nur noch durch ein paar störrische Härchen bedeckt. Der Po war nackig.
Meerschweinchen-Mädel Mina kam bereits mit einer Augenverletzung bei uns an. Das Auge war weißlich trüb und Mina konnte auf diesem Auge auch schon nichts mehr sehen. Wie auch bei Pia war massiver Fellverlust zu bedauern. Ihr Bauch war vollkommen haarlos.
Uns wurde ein TA-Attest ausgehändigt, das bescheinigt, dass Pia im Jahr 2010 mit Fellverlust vorgestellt wurde, aber keine Ursache erkannt wurde. Eine parasitologische Untersuchung war negativ, eine Behandlung gegen möglichen Pilz war nicht erfolgreich. Unglücklicherweise erkannte der TA nicht die Problematik des Fellverlustes bedingt durch Hormonelle Störungen. Beide Tiere blieben daher 3 1/2 Jahre lang unbehandelt!
Natürlich wurden beide sofort bei unserer Tierärztin vorgestellt. Es folgten einige Untersuchungen:
- Hautgeschabsel und Untersuchung mittels sog. Woodscher Lampe ergaben weder Parasiten noch Pilz als mögliche Ursache des Fellverlustes.
– Blutnabnahme: Organbefunde wie Leber, Niere etc. sind unauffällig bzw. für das Alter sehr gut. Der Östrogenspiegel war allerdings erhöht.
– Ultraschall: Bei beiden stellt man kleine Ovarialzysten fest
Der Fellverlust ist demnach eindeutig auf eine Hormonstörung zurückzuführen. Beide bekamen je 3 Hormonspritzen im Abstand von je 1 Woche und zusätzlich eine homöopathisch/isopathische Therapie und Vitamin-Zugaben.
Bei Mina wurde der Augendruck gemessen. Dieser lag bei 29 (bis 17 ist im Referenzbereich). Man diagnostizierte eine Uveitis (Regenbogenhautentzüdung) und ein Glaukom; das Auge konnte leider nicht gerettet werden und musste operativ entfernt werden. Sie hat die Operation Gott sei Dank sehr gut überstanden und kommt mir nur noch einem Auge sehr gut zurecht. Hier 2 Bilder die nach der Operation (nach dem Fädenziehen) aufgenommen wurden:
Am 28.11.2013 dann der nächste Tiefschlag: Ich stellte fest, dass Mina unter epileptischen Anfällen litt. Ich fand Mina auf der Seite liegend, stark krampfend, sich windend und mit Schaum vor dem Mund in dem Stall liegen. Vorsichtig nahm ich sie heraus und legte sie, eingewickelt in eine dicke Decke, damit sie sich nicht verletzt, auf meinen Schoß. Dank sofortiger Cortison-Gabe; Injektion von krampflösenden Mitteln und einer Infusion stabilisierte sich Mina nach ca. 15 Minuten wieder. Nach dem Anfall war sie völlig erschöpft und schlief lange auf meinem Schoß. Danach zeigte sie sehr großen Durst und großen Appetit. In den nächsten Wochen hatte Mina leider immer mal wieder solche Anfälle, die trotz Behandlung nicht ausblieben. Am Samstag, 08. Februar ging es ihr ganz besonders schlecht, und die Epilepsie-Notfallbehandlung schlug nicht mehr an. Ich fuhr mit Mina sofort in die Tierklinik, schon auf dem Weg dorthin wurde sie immer schwächer. Im Behandlungszimmer nahm ich sie behutsam auf den Arm aber ihr Herz war schon ganz schwach; die herbeigeeilte Tierärztin konnte nichts mehr für Mina machen; sie ist auf meinem Arm eingeschlafen.
Am 10.01.2014 mussten wir Pia die Gebärmutter entfernen lassen. Die Operation war sehr schwierig und zeitaufwändig, da die Gebärmutter schon recht verklebt und mit Teilen vom Darm verwachsen war. Unsere Tierärztin, die Kastrationen am weiblichen Meerschweinchen schon oft fachmännisch vorgenommen hat, gab wirklich ihr Bestes und bemühte sich stundenlang um Pia's Überleben. Leider haben Pia die Kräfte am Abend um 23.35 Uhr verlassen und sie hat sich auf den Weg in eine Welt ohne Schmerzen aufgemacht.
Zurück blieb große Trauer in mir, ich hatte die beiden so sehr ins Herz geschlossen und hätte mir so sehr gewünscht, dass wir noch eine länger Zeit miteinander verbringen hätten dürfen.
Macht's gut ihr beiden – und grüßt auf der anderen Seite des Regenbogens alle bereits vorangegangenen Schweinchen! Ich werde Euch niemals vergessen!!!
Eure Pflegemama Andrea
Ein ganz besonderes Dankeschön an Daniela Gollas, die für die beiden Zuckerschnuten nicht nur die Patenschaft mit einem sehr großzügigen Geldbetrag übernommen hat, sondern auch mit großem Herzen für Mina und Pia da war!